Der Judoclub Schindhard e.V. besteht offiziell seit Januar 1979
Der Gedanke in Schindhard einen Judoverein zu gründen, ergab sich bereits im Jahr 1978. Zu dieser Zeit übten einige junge Männer aus dem Dorf bereits seit mehreren Jahren im benachbarten Ruppertsweiler Judo aus. Dies war die beste Voraussetzung einen eigenen Judoverein zu gründen. Durch die besondere Initiative von Burkhard Bernd, Hagenmüller Peter und Schreiner Oswald, wurde die Idee am 27.12.1978, im Cafe Klemm in Schindhard umgesetzt. An diesem Abend trafen sich 18 interessierte Personen und gründeten den Judoclub Schindhard.
Der anfangs noch junge Verein, wurde von vielen in der Öffentlichkeit etwas belächelt. In dem 500 Seelen Dorf gab es bereits 7 Vereine, Judo war noch für viele ein Fremdwort. Doch dies änderte sich rasch. Der Verein nahm immer mehr konkrete Formen an. Die Gemeinde Schindhard stellte großzügigerweise im ehemaligen Schulhaus, einen Trainingsraum zur Verfügung. Ein Sponsor trat in Vorausleistung und finanzierte die erste Judomatte, eine gebrauchte, vom Judoclub Ruppertsweiler.
Der Trainingsbetrieb wurde mit drei Gruppen aktiv aufgenommen und innerhalb von drei Monaten, standen 50 Judokas auf der Matte. Sie kamen aus dem gesamten Wasgau. Das Training leiteten Herberg Kurt, Singer Urban, Fröhlich Klaus und Burkhard Bernd, die wie bereits erwähnt, bislang beim Judoclub Ruppertsweiler Judosport ausübten und diesbezüglich langjährige Erfahrung hatten. Einige Zeit später wurden sie durch ihren ehemaligen Trainer Lang Heinz unterstützt, der für den Verein gewonnen werden konnte.
Neben den sportlichen Aktivitäten wurden auch viele gesellschaftliche Veranstaltungen durchgeführt. Zeltlager, Busfahrten, Wanderungen und Judofeste trugen zur Vielseitigkeit des Vereins bei. Auch andere Hürden konnten gemeistert werden. So erfolgte die Aufnahme in den Judo Verband Pfalz, den Sportbund Pfalz und die Eintragung ins Vereinsregister. Die Gemeinnützigkeit war somit gegeben. Die Geschichte nahm ihren Lauf…………………….
Sportliche Aktivitäten
……………Sportlich ging es auch rasch aufwärts.
Nachdem die ersten Prüfungen zum gelben Gürtel erfolgreich abgehalten waren, hatte man gleichzeitig die Voraussetzung erfüllt, um an Meisterschaften teilzunehmen. Zuvor gab es die Möglichkeit durch Vergleichskämpfe mit anderen Vereinen, Wettkampf Erfahrung zu sammeln. Insbesondere mit dem ESV Ludwigshafen wurden die ersten Kontakte geknüpft. Dieser Verein war mehrmals in der Nähe in einem Trainingslager und so nutzte man die Gelegenheit zum gemeinsamen Training und Kampf. Auch mit den Nachbarvereinen TV Pirmasens, MTV Pirmasens und JC Rodalben wurden gemeinsame Turniere abgehalten.
In den kommenden Jahren wurden viele Erfolge erkämpft. So gab es mehrfach Platzierte bei Bezirks-, Pfalz- und Südwestdeutschen Meisterschaften. Besonders zu erwähnen ist dabei die Teilnahme von Thomas Schreiner, Dirk Biehler und Erik Blank an deutschen Meisterschaften. Weiterhin von besonderer Bedeutung ist die Meisterschaft unserer Männermannschaft bei den Rundenkämpfen in der Verbandsliga. Sie wurden unangefochten, ohne einen Mannschaftskampf zu verlieren Meister. Im selben Jahr nahmen Kämpfer unseres Vereins, gemeinsam mit der Realschule Dahn bei den Rheinland-Pfälzischen Schulmeisterschaften teil. Sie belegten dabei den dritten Platz in der Verbandsliga. Der Judoclub Schindhard richtet jedes Jahr Verbandsmeisterschaften aus. Zu den Veranstaltungen kommen Judokas aus der gesamten Pfalz. Damit präsentiert sich unser Verein in der breiten Öffentlichkeit und ist in die Aktivitäten des Judo-Verbandes-Pfalz eingebunden.
Seit 39 Jahren traditionelles Zeltlager
Im Jahr 1980 wurde zum ersten mal, als mehrtägige Freizeitaktionen, ein Zeltlager durchgeführt. Es fand in Waldfischbach statt. Es nahmen 40 Kinder und 8 Erwachsene daran teil. Alle Teilnehmer waren dabei in einem großen Zelt untergebracht, das vom Zoll zur Verfügung gestellt wurde. Viel Schlaf gab es nicht. Wenn es in der Nacht einmal etwas ruhiger war, wurde man spätestens bei der Übergabe der Nachtwache aus dem Schlaf geholt. „Seppl wo liegsch dann? Du musch mich ablöse“. Es dauerte manchmal etwas länger bis die gesuchte Person gefunden war. Nach 5 Tagen Lagerleben, Spielen und Unternehmungen, kam man übermüdet doch auch begeistert zurück. Seit dieser Zeit wurde jedes Jahr ein 5-tägiges Zeltlager durchgeführt. Die Voraussetzungen wurden immer besser, die Anzahl der Zelte immer größer und das Angebot über die gesammelten Erfahrungen, immer umfangreicher. Es wurde an unterschiedlichen Orten durchgeführt und jedes schrieb seine eigene Geschichte. In den letzten Jahren nahmen ständig zwischen 80 und 130 Personen daran teil. Bei den Durchführungen ist die Unterstützung durch die Eltern unserer Judokas sehr groß. Dadurch ist stets eine gute Betreuung und Aufsicht gewährleistet. Seit 1988 nimmt alljährlich auch eine Behindertengruppe daran teil. Der Grundgedanke liegt darin, behinderte Menschen, mit Kindern und Erwachsenen zusammen zu bringen und gemeinsam und ohne Unterschied mehrere Tage zu verbringen. Unser Verein wurde für sein vorbildhaftes Engagement und individuellen Angebote schon mehrfach von der Sportjugend Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.
Behindertenarbeit wird bei uns groß geschrieben
Für uns ist Solidarität kein Fremdwort. Wir praktizieren sie. Bereits seit 15 Jahren nimmt jedes Jahr eine Behindertengruppe aus dem Marienheim der Caritas Kinderhilfe Pirmasens an unserem traditionellen, 5-tägigen Zeltlager teil. Es ist für diese Menschen ein Stück Integration in die öffentliche Gesellschaft. Sie fiebern jedes Jahr, schon lange davor dem Ereignis entgegen. Im Zeltlager selbst sind sie in allen Bereichen mit eingebunden. Ob bei der Zubereitung von Mahlzeiten, Holzbeschaffung oder den gemeinsamen Spielen, sie sind überall mit dabei und werden ohne Vorbehalte von allen akzeptiert. Auch außerhalb des gemeinsamen Zeltlagers werden die Kontakte durch unterschiedliche Aktivitäten und gegenseitige Besuche aufrecht erhalten. Sie sind mittlerweile ein Teil des Vereins.